
Alle Informationen zu Schmuck im Intimbereich!
Männer und Frauen entscheiden sich nicht nur aus optischen Gründen für ein Intimpiercing: Die Trägerin hofft in der Regel auf zusätzliche Stimulation beim Sex. Es hängt von der Art des Intimschmucks ab. Welche Arten von Genitalpiercing gibt es und für wen ist es geeignet?
Nach Dudens allgemeiner Definition von Piercing ist ein Intimpiercing „das Durchstechen oder Durchbohren der Haut, um Schmuck mit den weiblichen oder männlichen Genitalien zu verbinden“. Persönlicher Schmuck nimmt beim Piercing einen besonderen Platz ein, denn Schönheit ist nicht das einzige Anliegen. „Das hat auch mit sexueller Stimulation und psychologischen Aspekten zu tun: Sex attraktiver machen durch Intimpiercing“.
Wird ein Intimpiercing weh tun?
Ob eine Genitalperforation schmerzhaft ist, ist im Allgemeinen schwer zu beantworten. Menschen haben unterschiedliche Schmerzschwellen. Generell ist natürlich jedes Mal eine Perforation schmerzhaft. Außerdem ist der Genitalbereich mit vielen Nervenenden sehr empfindlich. Allerdings kann man nicht allgemein sagen, dass eine Genitalpunktion schmerzhafter ist als eine Mund-, Nasen- oder Bauchnabel Punktion.
Sexuelle Stimulation durch Genitalpiercing (Intimpiercing)
Ob es zu zusätzlichen stimulierenden Effekten kommen kann, hängt von der Art des Intimpiercing und der Stelle, an der es angebracht wird, ab. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen, wobei auch der individuelle Körperbau eine Rolle spielt. Bei Frauen sind die Klitoris, die Klitoris Haube und die inneren und äußeren Schamlippen am häufigsten. Der vertikalen Punktion der klitoralen Vorhaut wird durch den klitoralen Kontakt eine stimulierende Wirkung nachgesagt.
Da fragt man sich natürlich: Tut das Stechen in diesem sensiblen Bereich nicht unsäglich weh? Und dauert es nicht lange, bis das Piercing verheilt ist? Man hat viele Fragen im Kopf, was natürlich sehr verständlich ist.
Denn Intimpiercings sind komplizierter als ein Helix im Ohr, ein Daith-Piercing oder ein Septum in der Nase. Es geht um einen ganz besonderen Körperteil, die Quelle der weiblichen und männlichen sexuellen Lust. Da wird man nicht einfach einen Piercer losstechen lassen, ohne vorherige Überlegung gemacht zu haben.
Bei Männern hingegen wird das Genitalpiercing meist über der Eichel, der Vorhaut oder dem Hodensack getragen. Unter anderem soll dem sogenannten Prinz-Albert-Piercing eine Luststeigernde Wirkung sowohl für den Nutzer als auch für seinen Partner nachgesagt werden. Dieses Piercing, kurz PA-Piercing, geht von der Harnröhre durch die Unterseite des Penis. Als Schmuck wird meist der „Ball Closure Ring“ verwendet, ein Ring, der mit einer Kugel verschlossen wird. Oder ein „Segmentring“, bei dem der Stift die Ringbohrung verschließt.
Bei Männern soll eine Reizung der Harnröhre beim Geschlechtsverkehr die Lust steigern, bei Frauen mehr Druck durch Intimschmuck. Allerdings kann Intimschmuck je nach Art und Größe beim Sex als unangenehm empfunden werden.
Die Klitorisvorhaut ist eine beliebte Stelle für Intimpiercing bei Frauen
Bei Frauen ist das Piercing der Klitorisvorhaut eine der beliebtesten Varianten, die vertikal oder horizontal eingestellt werden kann. Die vertikale Variante soll sexuell anregend sein, denn Intimschmuck wird am besten an der Klitoris platziert. Auch eine Kombination der beiden Varianten ist möglich. Im Gegensatz zum Klitorispiercing durchdringt das Klitorisvorhautpiercing nicht die Klitoris selbst.
Auch Schmuck an den äußeren oder inneren Schamlippen ist beliebt, aber vor allem aus ästhetischen Gründen. Für Frauen gibt es auch Piercings mit besonderen Namen, wenn auch nicht so exotisch wie manche Intimpiercings für Männer. Christinas Piercing verläuft beispielsweise senkrecht von der oberen Falte zwischen den angrenzenden äußeren Schamlippen bis zum Schamhügel.
Intimpiercings (Varianten) für Frauen
1) Christina-Piercing:
Oben, wo die großen Schamlippen zusammenlaufen, tritt das Piercing an der Spitze des Hügels ein und wieder aus.
2) Klitorisvorhaut:
Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Der gebogene Ring oder Stift wird vertikal durch die Klitorisvorhaut gestochen. Dies hebt die Klitoris leicht an und macht den Sex viel stimulierender. 2. Das Piercing (Ring oder Stift) wird horizontal durch die Vorhaut der Klitoris gestochen. Die Stimulation der Kitoris ist nicht so stark wie beim vertikalen Piercing.
3) Klitorispiercing:
Dabei wird das Piercing vertikal oder horizontal durch die Klitoris gestochen. Wenn ja. Ein erfahrener Piercer ist hier ein Muss, damit die Nerven nicht geschädigt werden. Diese Art von Piercing kann beim Geschlechtsverkehr stimulierend sein, insbesondere wenn die Klitoris ein wenig angehoben wird, damit sie stärker stimuliert werden kann.
4) Schamlippenpiercing:
Hier wird das Piercing durch die inneren Schamlippen gestochen.
5) Prinzessin Albertina Piercing:
Diese Perforation erfolgt von der Harnröhrenöffnung zur Vaginalöffnung.
6) Durchstechen der Schamlippen:
Hier wird das Piercing durch die äußeren Schamlippen gestochen.
7) Piercing-Fourchette:
Das Piercing wird unterhalb der Stelle gehämmert, an der sich die beiden kleinen Schamlippen unten wieder treffen.

Prinz Albert Piercing bei Männern beliebt
Laut mehreren Piercing-Studien gehört das Prince Albert Piercing zu den beliebtesten Intimschmuck für Männer. Es heilt in der Regel ohne Komplikationen, aber es dauert drei bis vier Monate, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Auch das Frenulum Piercing, bei dem meist ein Ring durch das Vorhautband (Frenulum) am Penis gezogen wird, rangiert ganz oben auf der Hitliste der Männer.
Manche Piercingstudios empfehlen es als „Einsteiger Genitalpiercing“ für Männer: „Es verursacht keine Schmerzen beim Piercing und verheilt schnell, sodass bei vielen Männern der Penis nach wenigen Tagen wieder einsatzbereit ist“, berichtet das Münchner Piercingstudio . Diesem intimen Schmuckstück soll auch eine sexuell anregende Wirkung auf den Partner nachgesagt werden: „Als positiver Nebeneffekt ist zu erwähnen, dass viele Frauen nicht nur die Optik dieses Schmucks genießen“, so das Münchner Piercingstudio.
Intimpiercing mit den bereits erwähnten exotischen Namen Ampallang und Apadravya ist nichts für Anfänger. Beide seien nach Meinung eines Piercingstudio-Betreibers „optisch sehr schön und sexuell attraktiv“, aber „mehr im wahrsten Sinne des Wortes“ als jedes andere Intimpiercing. Während der Piercingkanal Ampallang horizontal durch die Eichel und das obere Drittel der Harnröhre verläuft, durchsticht der Piercer von Apadravya die Eichel vertikal.
Intimpiercing: Varianten für Männer
- Riverse Prinz Albert Piercing: auch Südafrika, Piercing von der Harnröhre durch die Spitze des Penis
- Guiche-Piercing: Durchstechen der Naht oder Hodensacknaht unterhalb des Hodens
- Schampiercing: horizontales Piercing an der Basis des Penis
- Vorhautpiercing
- Dydoe: wird vom Rand einer Eichel durchbohrt
- Hafada-Piercing: Piercing durch den Hodensack unterhalb des Penis
Je nach Variante des Intimschmucks dauert die Heilung Wochen bis Monate
Die Kosten für ein Intimpiercing variieren je nach Art des Piercings und des Anbieters. Erwarten Sie mindestens 50 bis 70 Euro. Auch die Heilungszeit variiert stark je nach Art des Piercings. Bei Frauen heilt beispielsweise ein Klitorispiercing in drei bis sechs Wochen ab, während Christinas Piercing deutlich mehr Geduld erfordert: Hier sollte man mit drei bis sechs Monaten rechnen, eventuell auch länger.
Ebenso unterschiedlich ist die Heilungszeit verschiedener Genitalpiercings bei Männern. Das beliebte Prince-Albert-Piercing zum Beispiel heilt in drei bis sechs Wochen ab, während ein Ampallang drei bis sechs Monate dauert, manchmal auch länger. Beim Apadravya-Piercing werden sogar Zeiträume von bis zu einem Jahr bis zur vollständigen Abheilung angegeben. Ein Grund, warum manche Piercer bestimmte Formen des Genitalpiercings nicht anbieten: „Ampallang machen wir zum Beispiel nicht, weil das Komplikationsrisiko einfach zu groß ist“, erklärt Studienleiterin Martina Lehnhoff.
Intimpiercing verursacht oft Komplikationen
Daher sollte ein Intimpiercing sorgfältig überlegt werden. Zumal die Risiken laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2008, eine der bisher umfangreichsten in Bezug auf Piercings, größer sind als bei jedem anderen Piercing. In Übereinstimmung damit traten bei 44,6 Prozent der Piercings im Genitalbereich Komplikationen auf, bei Piercings in der Nase beispielsweise nur 8,9 Prozent, bei Piercings in der Zunge 24, 3 Prozent.
Komplikationen, die beim Durchstechen der Genitalien auftreten können, sind vor allem Entzündungen, Risse und Blutungen bei Frauen, Verletzungen der Nerven und der großen Blutgefäße sowie Harnröhrenruptur (Riss in der Harnröhre). Sowohl Männer als auch Frauen können sich verschlimmernde Infektionen entwickeln, die im schlimmsten Fall zu einer Unfähigkeit führen, schwanger zu werden oder unfruchtbar zu werden. Genitalwarzen besiedeln mit Genitalpiercings.
Allergische Reaktionen aufgebrauchten Intimschmuck können Probleme verursachen. Sie sind insbesondere bei nickelhaltigen Materialien üblich.
Pflege Fähigkeiten des Genitalpiercings
Hier sind für die erste Zeit einige Grundregeln:
- Folgen Sie den Anweisungen des Studios zur Nachbehandlung der Wunde,
- Berühren Sie den durchbohrten Schmuckbereich und die Schmuckstücke nicht, bis die Wunde vollständig verheilt ist.
- Waschen Sie die Wunde täglich mit warmem Wasser und trocknen Sie sie vollständig ab,
- Haben Sie mindestens zwei Wochen keinen Sex.
- Nicht mit ungewaschenen Händen berühren
- Verdrehen oder bewegen Sie das Piercing nicht, solange noch Schorf vorhanden ist
- Achten Sie auf Reibung oder Druck durch die Kleidung, die sich am Piercing verfangen könnte.
- Badewanne, Sauna, Schwimmbad, Solarium etc. sind ca. 4–6 Wochen tabu
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Seife, Duschgel usw.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Fremden Körperflüssigkeiten wie Speichel, Sperma usw.
- Zur Pflege eignen sich Spülungen oder Bäder mit Kamillenkonzentrat und Sole-Desinfektion (z. B. als Kochsalzlösung in der Apotheke erhältlich).