Putin stoppt Gas: Deutschland ist nervös
Der Kreml hat die Erdgaslieferungen nach Deutschland aus der Nord Stream-1-Pipeline wegen „Wartung und Reparatur“ für 10 Tage eingestellt. In Berlin kam jedoch die Sorge auf, „wird diese Kürzung von Dauer sein“.

Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine ist eine kritische Phase in den Beziehungen zwischen Deutschland und Russland erreicht. Die Gaslieferungen wurden gestern komplett gestoppt, als Moskau, das einen bedeutenden Teil des deutschen Erdgases liefert, mit den Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Erdgaspipeline „North Stream 1“ begonnen hat. Wartungs- und Reparaturarbeiten werden voraussichtlich 10 Tage dauern. In Deutschland befürchtet er jedoch, dass Russland nach Wartungs- und Reparaturarbeiten kein Gas liefern kann, auch wenn Russland seine Gasversorgung bisher aus technischen Gründen reduziert hat.
TURBINE DIPLOMATIE
Andererseits kündigte das deutsche Unternehmen Siemens an, die Isolationsturbine, zu deren Lieferung sich Kanada trotz der internationalen Sanktionen gegen Russland entschlossen hat, so bald wie möglich zu installieren. Diese vom Siemens-Betrieb Kanada reparierte Turbine sollte für die Wartung der Gaspipeline „North Stream 1“ eingesetzt werden. Aufgrund des Krieges war er jedoch mit Sanktionen belegt. Der russische Konzern Gazprom hingegen hatte den Gasfluss nach Europa auf 40 Prozent reduziert, weil die Turbine fehlte. Andererseits kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski an, dass der Botschafter seines Landes in Kanada nach der Entscheidung Kanadas, die Turbine zu reparieren, ins Außenministerium einbestellt wurde.
RUFEN SIE FÜR EINSPARUNGEN
Klaus Müller, Leiter der Bundesnetzagentur für Energie, bei der es um die Frage geht, ob Moskau trotz Reparatur der Turbine Gas freisetzt, erklärte, der Status der Gasversorgung aus Russland über die Nord Stream-1-Pipeline sei ungewiss. „Wir bekommen ganz andere Signale aus Russland“, sagte Müller dem ZDF. Müller sagte, einige Sprecher des Kremls hätten neben der Siemens-Turbine noch andere Aussagen gemacht, die die Versorgung behindern würden. „Um ehrlich zu sein, weiß niemand, was passieren wird“, sagte Müller. Müller forderte alle auf, wie bisher Gas zu sparen.
ANDERE LÄNDER SIND AUCH IN ALARM
Nach der Nachricht von der Schließung der Nord Stream 1-Leitung berichteten der italienische Energiekonzern Eni und der österreichische Konzern OMV, dass die Erdgasmenge von Russlands Gazprom zurückgegangen sei. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte auch, dass sein Land auf die Möglichkeit einer vollständigen Unterbrechung des Erdgases aus Russland vorbereitet sein sollte und dass dies derzeit das wahrscheinlichste Ergebnis sei.