Roblox: Das steckt hinter der Spieleplattform für Kinder

Die Spieleplattform Roblox ist eine riesige Erfolgsgeschichte — zumindest an der Börse. Weltweit sind über hundert Millionen Kinder und Jugendliche auf Roblox aktiv. Doch in Sachen Jugendschutz gibt es immer wieder Probleme.
Technik-Trends kommen und gehen — ist das in immer kürzerer Zeit. Doch wenn alle paar Monate eine neue Hype-App gefeiert und genauso schnell wieder vergessen wird, geht schnell unter, dass es auch Apps gibt, die weit mehr sind als ein flüchtiger Netz-Trend. Dafür gibt es kaum ein besseres Beispiel als die Spiele-Plattform Roblox. Die verzeichnet große Erfolge und hat einen immer weiter wachsenden Einfluss auf Kinder und Jugendliche weltweit. Und trotzdem haben viele noch nie davon gehört.
Dass Roblox weit mehr ist als eine Modeerscheinung, zeigen die Zahlen: 2021 verzeichnete Roblox über 200 Millionen aktive Spieler — rund ein Viertel davon in Europa. Besonders wichtig: Über zwei Drittel der Roblox-Nutzer sind 16 Jahre oder jünger, ein Viertel sogar jünger als 9 Jahre.
Was ist Roblox eigentlich?
Roblox ist nicht einfach nur ein Videospiel. Vielmehr ist es eine Plattform, in der User aus Millionen verschiedener Spiele wählen können. Außerdem stellt Roblox in einem Baukasten namens „Roblox Studio“ Werkzeuge zur Verfügung, mit denen User selbst Spiele erstellen können.
Dieses Baukasten-Format führt dazu, dass viele Spiele auf den ersten Blick gleich aussehen — rein optisch erinnern die meisten Spiele an die bunte Zeichentrickwelt von Kinderserien. Tatsächlich aber unterscheiden sich die Spiele stark voneinander. Die Vielfalt ist hier fast so groß wie bei normalen Videospielen.
Wie sicher ist Roblox für Kinder?
Trotz seiner bunten Optik ist Roblox nicht mit den sicheren Standards von Spielen wie der „Super Mario“-Reihe vergleichbar. Theoretisch kann nämlich jeder eigene Spiele in Roblox programmieren und zur Verfügung stellen, ähnlich wie auf einem sozialen Netzwerk wie Facebook. Und genau wie Facebook hat auch Roblox keine weiße Weste, wenn es um gefährliche Inhalte geht.
Zwar sind gewalttätige oder sexuelle Inhalte auf Roblox offiziell verboten, doch immer wieder kommt es zu Fällen, in denen Sex-Inhalte oder faschistische Parolen in scheinbar harmlosen Spielen landen — die dann von Tausenden gespielt werden. Besonders brisant ist das, weil Roblox‘ Nutzerbasis so jung ist — mehr als zwei Drittel der Roblox-Spieler sind minderjährig.
Kritik an Roblox‘ Spekulations-Währung
Auch für seinen Umgang mit virtuellem Geld wird Roblox immer wieder kritisiert. Innerhalb der Roblox-Plattform können sich Spieler Upgrades und sogenannte „Collectibles“ kaufen, das sind virtuelle Sammlerstücke, die im Wert steigen und fallen — wie Aktienkurse. Bezahlt werden diese mit sogenannten „Robux“, das ist eine virtuelle Währung, die nur in Roblox funktioniert.
Das Roblox-Unternehmen hält die komplette Kontrolle über die „Robux“-Währung, und damit auch über den Wechselkurs. Außerdem werden Spieler von den Mechaniken auf der Plattform immer wieder dazu aufgefordert, echtes Geld in Robux umzutauschen. Kritiker der Plattform vergleichen Roblox‘ internes Geldsystem mit Spekulationen auf dem Aktienmarkt — nur eben für Kinder.
Roblox — Eine Erfolgsgeschichte?
Auch wenn die Meinungen über die Roblox-Plattform auseinandergehen, gibt es einen Ort, an dem Roblox gefeiert wird: An der Börse. Seit ihrem Börsengang im Frühjahr 2021 ist die Aktie der Roblox Corporation stark im Wert gestiegen. Aktuell ist Roblox sogar mehr wert als Spiele-Gigant Nintendo.
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